»Das Schicksal stellt mich auf eine Nadelspitze«
Eine Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Collage / ab 14 Jahren
Online-Premiere: 24.4.2021
Unsere Fantasie ist ein sehr gutes Ding, ich möcht’ sie das Paar Flügel oder Floßfedern unserer Seele nennen, mit welchen sie schwimmt oder fliegt, und ohne dieselbe nicht aus dem Fleck kommt.
Jakob Michael Reinhold Lenz war einer der prägenden Schriftsteller des Sturm und Drang. 1751 im Baltikum als Sohn eines pietistischen Pfarrers geboren, zog er als Bediensteter adeliger Offiziere nach Westen. In Straßburg trafen die Genies der Epoche zusammen. Lenz schloss Freundschaft mit Johann Wolfgang Goethe und Johann Gottfried Herder. Hier entstand der Großteil seines Werkes: Theaterstücke, Prosa, ästhetische und gesellschaftspolitische Schriften, Lyrik von großer Zartheit und Intensität. Vor allem als Dramatiker war Lenz seiner Zeit voraus: Kompromisslos suchte er seine Stoffe in der Gegenwart und im eigenen Erleben. 1776 folgte Lenz Goethe nach Weimar. Es kam zum Bruch: ≫Lenzens Eseley≪ – Goethe veranlasste die Ausweisung des Freundes aus dem Herzogtum. Noch im selben Jahr zeigten sich bei Lenz erste Symptome einer geistigen Erkrankung. Er scheiterte daran, eine gesicherte Existenz zu gründen und starb, völlig verarmt und in Deutschland vergessen, 1792 in Moskau.
Der schicksalhafte Lebensweg und das große Werk Jakob Michael Reinhold Lenz’ inspirierte Autoren wie Georg Büchner, Gerhart Hauptmann oder Bertolt Brecht. Die Collage aus Szenen, Briefen, Lyrik und Prosa stellt Leben und Werk des wilden Träumers und ungewöhnlich begabten Dramatikers vor.
Inszenierung: Jochen Gehle
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Dramaturgie: Tristan Benzmüller
Sie: Kathrin Berg
Er: Sebastian Hammer
Der Mann in der Mitte: Hannes Liebmann
Kamera: Max Kupfer
Schnitt: Peter Bräunig
VIDEO
Der Stream wurde durch Freunde und Förderer des Theaters der Altmark e.V. unterstützt.

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