Schauspiel von Sasha Marianna Salzmann
»Sie braucht keinen Rabbi,
sie braucht eine Mutter!«
Lieber einen Verwandtendwm gekränkt, als einen Streit verschenkt.
Lin, Clara, Rahel – Mutter, Tochter, Enkeltochter – drei Frauen, drei jüdische Generationen in Deutschland. Was sie auf den ersten Blick miteinander verbindet, trennt sie auch zugleich. Denn jede von ihnen hat ihre eigenen Erfahrungen und ihre eigenen Ansichten darüber, was es heißt, eine jüdische Frau in Deutschland zu sein: Lin, die den Holocaust überlebte und als linientreue Kommunistin in der DDR das bessere Deutschland aufbauen wollte; Clara, die mit Religion und Ideologie gebrochen hat, um das Trauma ihrer Mutter hinter sich zu lassen und Rahel, die vor allem eines sucht: Zugehörigkeit. Mit scharfzüngigem Witz und Ironie fallen die drei übereinander her. Im Grunde nichts als Turnübungen, denn je mehr sie sprechen, desto weniger sagen sie. Bis sich doch ab und an der Sturm der vielen Worte abrupt in hellsichtigen Wahrheiten entlädt. Mutter, Tochter, Enkeltochter, eine ewige Geschichte, die immer wieder plötzlich aufhört und immer wieder auf wundersame Weise anfängt.
»Muttersprache Mameloschn« von Sasha Marianna Salzmann ist vielleicht keine Komödie, aber es zeigt drei Frauen, die alles daransetzen, ihr Leben zu einer solchen zu machen. Das ist meistens urkomisch und unterhaltsam, aber im richtigen Moment ernst und berührend.
Regie: Marcus Kaloff
Ausstattung: Mark Späth
© Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main | www.verlagderautoren.de
Anfragen für den Gastspielverkauf: Cecile Prinz gastspiel@tda-stendal.de