Produktionen der Spielzeit 2019/20

Souvenir 1870

Theodor Fontane als Gefangener auf Oléron
11. Theatertage 2019 des Landesverbands Ost im Deutschen Bühnenverein
Stendaler Premiere: 28.8.2019 / 20 Uhr / Hauptbahnhof Stendal

Das Theaterprojekt »Souvenir 1870« begibt sich auf die Spuren Theodor Fontanes, der im Deutsch-Französischen Krieg der Spionage verdächtigt und auf der französischen Insel Oléron gefangengehalten wurde. Wochenlang lebte Fontane in den feuchten Kasematten an der sturmumtosten Atlantikküste und bangte um seine Zukunft. Die Erinnerungen an die Begegnungen mit den Menschen und der Landschaft schrieb er in seinem Bericht »Kriegsgefangen: Erlebtes 1870« nieder.
150 Jahre später recherchieren Theatermacher*innen an Originalschauplätzen und erarbeiten ein Stück, das Fontanes Erinnerungen in einen heutigen Kontext setzt. Hat Fontane Spuren vor Ort hinterlassen? Sind die Beschreibungen Fontanes heute noch in der Landschaft wiederzuerkennen? Wie ist es den Insulanern mit der deutschen Besetzung während des Zweiten Weltkrieges ergangen? Wie denken die Franzosen heute über die Deutschen? Anschließend geht »Souvenir 1870« auf die Reise durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Gespielt wird auf und in den Eisenbahnwaggons des »Ozeanblauen Zuges«, der am Stendaler Bahnhof Halt macht.
Das Projekt findet im Rahmen der 11. Theatertage des Landesverbandes Ost im Deutschen Bühnenverein in Koproduktion mit vier Mitgliedstheatern unter der Leitung des Eisenbahntheaters »Das Letzte Kleinod« statt. Beteiligt sind die Neue Bühne Senftenberg, das Staatstheater Cottbus, das Hans-Otto-Theater Potsdam, das TdA und das Kleist-Forum. Das Projekt wird von den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie vom Fonds Darstellende Kunst und der Stiftung Niedersachsen gefördert.

Buch & Regie: Jens-Erwin Siemssen
Dramaturgie: Katja Stoppa
Musikalische Leitung: Manuel Jadue
Kostüme: Sophia Lund

Mit: Robert Eder (neue Bühne Senftenberg), Richard Gonlag (Das Letzte Kleinod), Alrun Herbig (neue Bühne Senftenberg), Andreas Schulz (Theater der Altmark Stendal), Bo-Phyllis Strube, Margarita Wiesner (Das Letzte Kleinod) und Michaela Winterstein (Staatstheater Cottbus)


Effi Briest

von Theodor Fontane / für die Bühne bearbeitet von Hilke Bultmann
Premiere: 31.8.2019 / 19.30 Uhr / Großes Haus

So hat sich die junge, lebenslustige Adelige Effi Briest das Eheleben nicht vorgestellt. Weder glamourös noch aufregend ist es im abgelegenen Kessin, in das die 17-Jährige mit ihrem deutlich älteren Ehemann Baron von Innstetten gezogen ist. Zugunsten der Karriere unternimmt Innstetten eine Dienstreise nach der anderen und lässt seine junge Gemahlin in der langweiligen Kleinstadt zurück. Statt Zuneigung erhält sie von ihm erzieherische Maßregelungen. Aus Langeweile, Naivität und Abenteuerlust lässt Effi sich auf eine Affäre mit einem in Kessin stationierten Major ein. Doch auch das macht sie nicht glücklich und Effi beginnt sich desillusioniert in das Leben einer oberflächlichen Gesellschaft zu fügen. Kurze Zeit später wird ihr Ehemann nach Berlin ins Innenministerium berufen. Für Effi bedeutet dies die Chance, das bisherige Leben hinter sich zu lassen und sich aus der verbotenen Beziehung zu befreien. Das Ehepaar arrangiert sich miteinander und wird Teil der mondänen Großstadt-Gesellschaft. Doch noch Jahre später holt sie ihre Vergangenheit ein.

In seinem Roman stellt Theodor Fontane seine Protagonistin Effi in eine im Umbruch begriffene Gesellschaft, die vehement an alten Konventionen und Werten festhält. In einer Welt der ehernen Prinzipien stellen sich Effi überzeitliche Fragen nach Glück und Moral, nach Entscheidungsfreiheit und Erwartungsdruck.

Inszenierung: Jule Kracht
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Musik: Andreas Dziuk
Dramaturgie: Tristan Benzmüller / Anna Stegherr

Effi Briest: Caroline Pischel | Baron von Innstetten: Andreas Müller | Major von Crampas / Wüllersdorf: Ole Xylander | Herr von Briest / Gieshübler: Hannes Liebmann | Luise von Briest: Barbara Wurster | Hulda / Roswitha / Johanna: Siri Wiedenbusch


Zwei Monster

Puppenspiel nach Gertrud Pigor und dem Bilderbuch ≫Two Monsters≪ von David McKee / ab 3 Jahren
Premiere: 1.9.2019 / 15 Uhr / TPZ

Ein Berg trennt zwei Monster: den blauen Kerl und den roten Kerl. Jeder lebt glücklich auf seiner Seite des Monsterberges und würde sie nicht gegen die andere tauschen. Der Rote wohnt da, wo die Sonne aufgeht, und der Blaue da, wo die Sonne untergeht. Gesehen haben sie sich noch nie. Aber manchmal sprechen sie miteinander durch ein Loch im Berg und erzählen sich von ihrem morgendlichen Training oder davon, wie schön der Sonnenuntergang ist, wenn der Tag geht. Moment, der Tag geht? Nein, nein, es ist die Nacht, die kommt! Schon entbrennt ein Streit, dass die Felsbrocken fliegen. Bis schließlich der ganze Berg zusammenbricht und sich die beiden verdutzten Kerle gegenüberstehen.

Wortwitzig und dynamisch erzählt »Zwei Monster« vom Rechthaben, dem Spaß am Streiten und dem sich Vertragen.

Inszenierung: Meike Hedderich
Bühne & Kostüme: Catrin Frieser / Tony Karp
Puppenbau: Kerstin Dathe
Dramaturgie: Cordula Jung / Anna Stegherr

Mit: Claudia Tost


Die lächerliche Finsternis

von Wolfram Lotz
Premiere: 7.9.2019 / 19.30 Uhr / Kleines Haus

Hauptfeldwebel Pellner und der Gefreite Dorsch fahren auf einem Boot den Hindukusch hinauf und suchen nach dem verschollenen Oberstleutnant Deutinger, der im Wahn zwei Kameraden ermordet hat. Ihr Auftrag: die Liquidierung des außer Kontrolle geratenen Soldaten. Immer weiter entfernen sie sich von der vermeintlichen Zivilisation, immer tiefer geraten sie hinein in die Wildnis. Auf ihrer Reise begegnen sie einem ehemaligen Fischer, der nun, da seine Fischgründe von den reichen Nationen leergefischt wurden, seinen Lebensunterhalt als diplomierter Pirat verdient, italienischen Blauhelmsoldaten, die den Abbau des wertvollen Coltans überwachen, das für die Handyproduktion benötigt wird, und einem Bürgerkriegsflüchtling vom Balkan, der mit Lebensmitteln und Investmentfonds handelt, um sich über Wasser zu halten. Die Reise der Soldaten durch das afghanische Hinterland wird zu einer Reise in die Dunkelheit, ins »Herz der Finsternis«, wo alle Gewissheiten sich in Nichts auflösen. Mit ihrer Unfähigkeit, eine ihnen fremde Welt zu begreifen, stehen sie stellvertretend für ein Europa, das ungeachtet komplexer globaler Zusammenhänge und Krisen eigene Interessen verfolgt.

Der ursprünglich als Hörspiel konzipierte Text von Wolfram Lotz knüpft sowohl an Joseph Conrads »Herz der Finsternis« als auch an Francis Ford Coppolas »Apocalypse Now« an. Mit trauriger Ironie beschreibt er eine Welt, in der koloniale Geschichte und aktuelle Realitäten eng miteinander verwoben sind, und beschwört mit sprachgewaltigen Bildern das Grauen scheinbar weit entfernter Konflikte herauf.

Inszenierung: Wolf E. Rahlfs
Musik: Ulrich Hartmann
Bühne & Kostüme: Mark Späth
Dramaturgie: Cordula Jung

Somalischer Pirat: Cornelia Heilmann, Matthias Hinz, Frank Siebers | Pellner: Frank Siebers | Dorsch: Cornelia Heilmann | Lodetti / Stojkovic / Carter / Deutinger: Matthias Hinz | Tofdau: Kathrin Berg | Live-Musik: Ulrich Hartmann


24 Stunden im Leben einer Frau

von Eric-Emmanuel Schmitt nach einer Novelle von Stefan Zweig
Deutsch von Annette und Paul Backer
Premiere: 15.9.2019 / 18 Uhr / Kleines Haus

Manchmal ist man in bestimmten Stunden seines Lebens geheimnisvollen Mächten ausgeliefert, ohne dass es einem bewusst wird, ob man will oder nicht. Niemand ist davor geschützt. Und niemand ist dafür verantwortlich …

Celia wird in einem Casino in Monte Carlo Zeugin des Suizids eines jungen Mannes. Sie fühlt sich in eine Situation von vor zwei Jahren versetzt; in die 24 Stunden, die ihr Leben veränderten, von denen sie in einem intimen Monolog berichtet. Im selben Casino lernte sie, verwitwet und Mutter zweier erwachsener Söhne, den 18 Jahre jüngeren Matteo kennen und lieben. Matteo ist der Spielsucht verfallen und steckt nicht nur in finanziellen Schwierigkeiten. Celia glaubt, ihm helfen zu können. In den wenigen Stunden ihres Beisammenseins vergisst sie ihre Einsamkeit und entdeckt, dass sie immer noch zu Gefühlen, Sehnsüchten und wahrer Liebe fähig ist – und wird daran erinnert, dass Liebe auch verwundbar machen und bittere Enttäuschungen bereithalten kann.

Stefan Zweig gilt als Meister der psychologischen Novelle. Éric-Emmanuel Schmitt ist einer der meistgelesenen und meistgespielten französischsprachigen Autoren der Gegenwart. Ihm gelingt es, Zweigs berühmten Text behutsam für die Bühne zu adaptieren und mit neuer Spannung aufzuladen.

Eine Übernahme der Deutschsprachigen Erstaufführung der Badischen Landesbühne Bruchsal aus dem Jahr 2017.

Inszenierung: Wolf E. Rahlfs
Bühne & Video: Tommi Brem
Bühnenbildumsetzung Stendal: Mark Späth
Video-Technik Stendal: Max Kupfer
Kostüme: Kerstin Oelker
Dramaturgie: Tristan Benzmüller

Célia: Cornelia Heilmann | Matteo (Video): Tim Tegtmeier


Bestellt und nicht abgeholt

Ein Liederabend zum Verlieben mit Barbara Wurster & Andreas Dziuk
Premiere: 20.9.2019 / 19.30 Uhr / Kaisersaal

Weil das Brautpaar nicht erscheint, muss das für die Feier gebuchte Musik-Duo für Unterhaltung sorgen, bis die Eheleute in spe hoffentlich doch noch auftauchen. Das eigentlich geplante romantische Musikprogramm wird kurzerhand über den Haufen geworfen und die Hochzeitsgäste erleben stattdessen einen Liederabend voller Leidenschaft, Witz und ehrlicher Gefühle. Es werden Songs über große Erwartungen und noch größere Enttäuschungen, Treue, Schwiegermütter und andere Herausforderungen des (Ehe-)Lebens zum Besten gegeben, Liebesleid und -frust besungen und das ein oder andere Glas geleert.

Erst zu später Stunde zeigt sich, ob der schönste Tag des Lebens in einer Katastrophe endet oder die Liebe doch noch eine Chance hat.

Das Publikum darf sich auf eine unterhaltsame Mischung aus Chansons, Pop-Songs, Schlagern und Operetten-Klassikern freuen. Auf dem Programm stehen u.a. Songs von Zarah Leander, Norah Jones, Bodo Wartke, Barbara Schöneberger, Gitte Hænning und Udo Jürgens.

Inszenierung: Cordula Jung
Musikalische Leitung: Andreas Dziuk
Bühne & Kostüme: Catrin Frieser / Tony Karp

Mit: Barbara Wurster & Andreas Dziuk


That’s Life!

Best of Swing mit der Bigband der Musik- und Kunstschule und dem TdA
Premiere: 18.10.2019 / 19.30 Uhr / Großes Haus

Dieser Abend steht ganz im Zeichen des Swing! Das TdA und die Bigband der Musik- und Kunstschule widmen der Musikrichtung, die eine ganze Ära prägte und auch heute noch viele Musiker inspiriert, ein Konzert der Extraklasse. Auf dem Programm stehen Songs der bekanntesten Swing-Ikonen von Frank Sinatra über Tony Bennett bis hin zu heutigen Interpreten wie Robbie Williams oder Michael Bublé. Stücke wie »Fly me to the Moon«, »Mack the Knife« oder »One for my Baby« und der mitreißende Bigband-Sound sorgen für beste Stimmung und gefühlvolle Momente.

Andreas Dziuk (Flügel) und Andreas Müller (Gesang), die schon zahlreiche musikalische Programme am TdA gestaltet haben, stehen für dieses besondere Projekt gemeinsam mit Benjamin Ulrich und seiner Bigband auf der Bühne. Mit dieser Zusammenarbeit wird eine lang gehegte Idee Wirklichkeit und das Publikum darf sich auf einen unterhaltsamen Abend voller musikalischer Highlights freuen. Tauchen Sie ein in das »Lebensgefühl Swing«!

Musikalische Leitung: Andreas Dziuk
Leitung Bigband: Benjamin Ulrich
Szenische Einrichtung: Cordula Jung
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Video: Max Kupfer

Mit: Kathrin Berg und Andreas Müller


Patricks Trick

von Kristo Šagor / ab 10 Jahren
Premiere: 19.10.2019 / 17 Uhr / Rangfoyer

Patrick ist elf Jahre alt, Einzelkind, und wünscht sich nichts sehnlicher als einen coolen, großen Bruder. Als er eines Nachts ein Gespräch seiner Eltern belauscht, erfährt er, dass er tatsächlich bald ein Geschwisterchen bekommen wird. Doch irgendetwas scheint mit ihm nicht in Ordnung zu sein. Die Erwachsenen verstummen, wenn Patrick dazukommt, es wird geflüstert und sogar geweint. Erst nach und nach findet er heraus, dass sein zukünftiger kleiner Bruder eine Behinderung haben wird. Da Patricks Eltern nicht mit ihm darüber sprechen, muss er auf eigene Faust herausfinden, was das für das Leben des ungeborenen Kindes bedeutet und welche Herausforderungen auf ihn als großen Bruder zukommen. Auf der Suche nach Antworten überwindet er seine Angst und kommt auch mit Menschen ins Gespräch, um die er sonst eher einen Bogen gemacht hätte.

Humorvoll und leicht greift Autor Kristo Šagor das Tabuthema »Behinderung« auf, konzentriert sich dabei auf die Perspektive von Kindern und deren Fragen und schafft es, Klischees und Verunsicherung im Umgang mit Behinderung ohne erhobenen Zeigefinger zu thematisieren.

Das Stück erhielt den Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis 2014 und war für den Deutschen Kindertheaterpreis 2014 nominiert.

Inszenierung: Louis Villinger
Bühne: Anne Laubner
Kostüme: Mark Späth
Dramaturgie: Cordula Jung

Patrick: Ole Xylander | Bruder: Andreas Schulz


4Min 12Sek

von James Fritz / Deutsch von Michael Raab
Premiere: 2.11.2019 / 19.30 Uhr / Rangfoyer

Di und David können stolz sein. Ihr Sohn Jack ist intelligent, gut aussehend und der Platz an einer Eliteuniversität für sein Jurastudium ist ihm sicher. Nicht zuletzt, weil seine Eltern ihm jeden Stein aus dem Weg räumen. Doch als ein Video im Netz auftaucht, das Jack beim Sex mit seiner Ex-Freundin Cara zeigt, ist das Familienidyll in Gefahr. Di und David stellen Fragen: Wie konnte dieses Video ins Internet gelangen und zeigt es, wie Cara behauptet, eine Vergewaltigung? Die Zweifel an ihrem Sohn, an Jacks Freunden und an sich selbst werden größer. Immer näher kommen Di und David den Ereignissen, die zum Upload des Videos führten, bis sie sich entscheiden müssen, welche Wahrheit sie glauben wollen.

James Fritz Stück »4Min 12Sek« schafft es dramaturgisch geschickt, die Zuschauer*innen immer wieder auf die falsche Fährte zu führen und Gewissheiten zu hinterfragen. In kurzen Szenen mit messerscharfen Dialogen entsteht »ein erschreckend komisches Drama über das digitale Zeitalter«. The Guardian

Inszenierung: Jochen Gehle
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Video: Max Kupfer
Dramaturgie: Tristan Benzmüller

Di: Kristina Papst | David: Matthias Hinz | Nick: Daniel Schmidt | Cara: Alice Katharina Schmidt


Die kleine Hexe

von Otfried Preusler / für die Bühne bearbeitet von John von Duffel / ab 5 Jahren
Premiere: 10.11.2019 / 15 Uhr / Großes Haus

Die Welt steht Kopf. Jedenfalls für die kleine Hexe, denn 127 Jahre ist sie schon alt – und trotzdem in den Augen der anderen Hexen noch zu jung, um an der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg zu tanzen. Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher als das! Heimlich schleicht sie sich zum Hexenfest und tanzt trotz des Verbots verkleidet unter den großen Hexen mit. Der Ärger ist vorprogrammiert, als die garstige Muhme Rumpumpel die Maskerade durchschaut und sie vor die Oberhexe zerrt. Diese spricht das Urteil: Die kleine Hexe darf erst wieder mittanzen, wenn sie eine gute Hexe geworden ist und in genau einem Jahr vor dem Hexenrat die Hexenprüfung besteht.

Sofort beginnt die kleine Hexe mit Hilfe ihres Raben Abraxas, sich in der Hexenkunst zu üben. Doch gut hexen zu können reicht nicht aus, findet Abraxas, wer eine gute Hexe sein will, muss auch Gutes tun. Und so hilft die kleine Hexe mit ihren Zauberkräften ab sofort den Menschen, die es nötig haben. Sie beschützt die armen Holzsammlerinnen, verwandelt Papierblumen in duftende Kunstwerke, heilt den Schnupfen des Maronimanns und freundet sich mit Vroni und Thomas an, deren Ochse Korbinian wegen des bevorstehenden Schützenfests in Lebensgefahr schwebt.

Am Tag der Prüfung ist der Hexenrat allerdings alles andere als zufrieden, denn unter den großen Hexen gilt: Eine gute Hexe tut nur Böses. Und die gemeine Muhme Rumpumpel hat auch schon eine Idee, wie die kleine Hexe für ihre guten Taten bestraft werden soll …

Seit über 60 Jahren begeistert Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker mit Witz, Ideenreichtum und Fantasie große und kleine Leser*innen. Das TdA lässt die Abenteuer der kleinen Hexe und ihres Raben Abraxas auf der Bühne mit Schauspiel, Puppenspiel und Musik lebendig werden.

Inszenierung: Nora Bussenius
Bühne & Kostüme: Mark Späth
Puppenbau: Kerstin Dathe
Musik: Andreas Dziuk
Dramaturgie: Cordula Jung

Die kleine Hexe: Katharina Heißenhuber | Der Rabe Abraxas / Knusperhexe / Schuster-Sepp: Michael Putschli | Vroni / Sumpfhexe / Holzsammlerin / Marktfrau: Charlotte Saphire Alten | Thomas / Kräuterhexe / Der billige Jakob: Kolja Heiß | Oberhexe / Holzsammlerin / Das Papierblumenmädchen / Der Maroni-Mann / Unterfeldwebel: Christian Pfütze | Die Muhme Rumpumpel / Holzsammlerin / Marktfrau / Schneider-Fritz / Schützenhauptmann: Nicole Janze | Kinderstimme: Marnie Vahl


Bitte sagen Sie jetzt nichts!

Ein Abend mit Loriot
Premiere: 16.11.2019 / Kulturhaus Tangerhütte

Herr und Frau Hoppenstedt, die Herren Müller-Lüdenscheidt und Klöbner, Bornheim und Blümel: Wer kennt sie nicht, die skurrilen Charaktere aus den Sketchen von Vicco von Bülow alias Loriot. Mit seinem unverwechselbaren Humor überzeichnet er wie kein anderer liebevoll das Leben des Normalbürgers und lässt die Absurdität alltäglicher Situationen sichtbar werden. Da streitet sich ein Ehepaar über den inneren Aggregatzustand des Frühstückseis, die verwirrende Hotelarchitektur wird für Liebhaber der Badewannenkultur zum echten Problem und die Unmöglichkeit von Liebe in Zeiten der Bürokratie scheint bewiesen.
Schauspieler*innen des TdA setzen die beliebtesten und schönsten Sketche von Loriot in Szene und sorgen für einen heiteren Abend, an dem kein Auge trocken bleibt.

Inszenierung: Ulrich Cyran
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Dramaturgie: Tristan Benzmüller

Mit: Caroline Pischel | Hannes Liebmann | Andreas Schulz | Ole Xylander


Rockin’ Around the Christmas Tree

Groovige Songs zur Weihnachtszeit
Premiere: 12.12.2019 / 19.30 Uhr / Kleines Haus

Besinnlicher Advent? Von wegen – Weihnachten wird turbulent. Das Weihnachtsprogramm am TdA gehört zu den vielen schönen Traditionen der Vorweihnachtszeit und steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Rock’n’Roll. Der Musikalische Leiter des TdA Andreas Dziuk am Klavier, Lars Düseler am Bass und Intendant Wolf E. Rahlfs am Schlagzeug sorgen als Band für groovigen Rockabilly-Sound. Auf dem Programm stehen Songs wie »Jingle Bell Rock« oder »Winter Wonderland«, besinnliche Lieder wie »I’m dreaming of a White Christmas« und »Silent Night« sorgen für stimmungsvolle Momente. Dazu gibt es Geschichten rund um die Weihnachtszeit, in der bekanntermaßen nicht immer alles nach Plan läuft. Merkwürdige Geschenke, erbitterte Streitereien um den Baum, Einkaufsstress, das richtige Weihnachtsmenü und dann auch noch die liebe Verwandtschaft – die Festvorbereitungen können herrlich anstrengend sein.

In der gemütlichen Atmosphäre des Kleinen Hauses lädt »Rockin’ Around the Christmas Tree« das Publikum zu einem entspannten Abend mit schwungvoller Musik und unterhaltsamen Texten ein. Gute Stimmung ist garantiert, mitschnipsen ausdrücklich erwünscht! Für das leibliche Wohl sorgt das Team der KulturKantine.

Musikalische Leitung: Andreas Dziuk
Szenische Einrichtung: Cordula Jung
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni

Mit: Caroline Pischel | Ole Xylander | Andreas Dziuk | Lars Düseler | Wolf E. Rahlfs


Freie Wahl (UA)

von Esther Rolz / ab 16 Jahren
Premiere: 13.12.2019

Seit drei Jahren ist in Deutschland eine Koalition aus »Nationalen« und »Ökos« an der Macht. Die Politik sorgt mit allen Mitteln dafür, dass das Klimaziel gehalten wird. Ein Auto besitzen darf nur noch, wer es unbedingt braucht, alle Inlandsflüge sind gestrichen, Plastikverpackungen sind verboten, Fleisch wird besteuert. Nicht bei allen sind diese strengen Klimaschutzmaßnahmen beliebt und die Mittel, mit denen sie durchgesetzt werden, scheinen eher zu einer Diktatur als zu einer Demokratie zu passen. Die Regierungsgegner wollen sich nicht länger gängeln lassen und gehen trotz Demonstrationsverbot unter dem Motto »Freie Wahl für jeden!« auf die Straße. Sie fordern den Rücktritt der Regierung, während die Polizei versucht, die Unruhen in den Griff zu bekommen. Steine fliegen, Autos brennen, Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Als eine Gruppe radikaler Regierungsgegner einen Anschlag auf eine Diskothek verübt und neun Menschen sterben, wird der Notstand verhängt. Mitten in diesem Chaos versteckt sich die 16-jährige Denise auf der Flucht vor der Polizei in ihrem ehemaligen Gymnasium, wo sie auf ihren Geschichtslehrer Bruno trifft. Zum Unterricht geht Denise schon längst nicht mehr, stattdessen hat sie sich den Demonstrationen angeschlossen und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück. Bruno dagegen steht auf der Seite der Regierung. Er findet, dass die Menschen lange genug die Wahl hatten, freiwillig ihr Verhalten zu ändern und nun der gute Zweck die Mittel heiligt. Während draußen der Kampf zwischen Regierungsgegnern und -befürwortern tobt, entbrennt auch zwischen Denise und Bruno eine erbitterte Diskussion. Schnell wird klar, dass die beiden mehr verbindet, als es auf den ersten Blick scheint und es in dieser Situation keine einfachen Wahrheiten geben kann.

Inszenierung: Jochen Gehle
Bühne & Kostüme: Anne Laubner
Dramaturgie: Cordula Jung

Mit: Alice Katharina Schmidt und Matthias Hinz


Tschechow-Variationen

Geschichten von Vogelscheuchen und Flattermannern nach den Einaktern von Anton Tschechow in einer Bearbeitung von Ulrich Cyran / Deutsch von Maja Gwendolin Delinic
Premiere: 11.1.2020 / 19.30 Uhr / Kleine Markthalle

Skurrile Charaktere, störrische Frauen, hilflose Männer und verzweifelte Existenzen treffen in Tschechows Einaktern aufeinander. Regisseur Ulrich Cyran hat aus »Auf der großen Straße«, »Schwanengesang (Kalchas)«, »Der Bär«, »Tragöde wider Willen« und »Über die Schädlichkeit des Tabaks« einen Tschechow-Abend für die Kleine Markthalle zusammengestellt. Diese verwandelt sich in eine russische Kaschemme und wird Schauplatz für Begegnungen gestrandeter Menschen und deren Geschichten. Jeden Abend wird die Barfrau Kusma Zeugin, wie der Alkohol die Zungen ihrer Besucher lockert und sich der Raum mit den Wünschen, Träumen, Sorgen und Sehnsüchten der Gäste füllt: Ein Beamter beklagt sich, dass er zwischen Behördenalltag und Familienstress zerrieben wird, ein ruinierter Reicher besitzt kaum mehr als seinen Mantel und einen ungeheuren Durst, und ein fremder Mann mit Axt will einen Vortrag halten. Schließlich hat auch sie ihren Auftritt: die geheimnisvolle Frau, die Athletin des Herzens, die Projektionsfläche aller Männerphantasien.

Alle Figuren bringen ihre tragikomischen Geschichten mit, die von zutiefst menschlichen Begegnungen erzählen und, dank Tschechows berühmtem Humor, zum Lachen und Nachdenken gleichermaßen einladen. Musikalische Live-Begleitung und Gesangseinlagen sorgen für Stimmung und schaffen den richtigen liebevoll-schrägen Rahmen für diese kleinen, großen Dramen!

Inszenierung: Ulrich Cyran
Bühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Musikalische Leitung: Andreas Dziuk
Dramaturgie: Tristan Benzmüller

Kusma: Kathrin Berg | Borzow: Andreas Müller | Sawwa: Andreas Schulz | Merik: Helge Gutbrod | Fedja / Musiker: Andreas Dziuk


Der rote Löwe

von Patrick Marber / Deutsch von John Birke
Premiere: 28.2.2020 / 19.30 Uhr / Stadionkneipe des 1. FC Lok Stendal

Der junge talentierte Spieler Jordan ist neu im erfolglosen Fußballverein von Trainer Kidd. Der sieht Jordan bereits als Hoffnungsträger, mit dessen Hilfe der Aufstieg des Vereins gelingen könnte, und durch dessen Transfer der eigene Geldbeutel, nicht ganz legal, profitieren würde. Auch Zeugwart Yates, ehemaliger Profispieler, hat Jordans Talent erkannt. Er nimmt den jungen Spieler väterlich unter seine Fittiche, um ihn aufzubauen und auf den richtigen Weg zu bringen. Die Interessen prallen aufeinander und resultieren in einem Machtkampf um Karriere, Ruhm und Geld, bei dem nicht nur Kidd und Yates mit unfairen Mitteln spielen.

»Letztlich bildet der Fußball nur den Rahmen eines größeren menschlichen Dramas: Es geht um Vertrauen, Betrug, Ehrgeiz, Verlust. Darum, wie Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, dabei immer den eigenen Vorteil im Auge behalten.« Süddeutsche Zeitung

Inszenierung: Jörn-Udo Kortmann
Bühne & Kostüme: Mark Späth
Dramaturgie: Tristan Benzmüller

Yates: Hannes Liebmann | Jordan: Daniel Schmidt | Kidd: Matthias Hinz

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