Die Spannung steigt, wir lüften das Geheimnis. Unter dem Motto »mitgerissen« werden wir Geschichten erzählen über Menschen, die vom Rausch der Freiheit ergriffen sind, die sich in falschen Sehnsüchten verlieren, verführerischen Glücksversprechen folgen oder den Verlockungen der Boshaftigkeit nachgeben und noch vieles mehr. Eine aufregende, vielleicht auch ein wenig unbequeme, jedoch mit Sicherheit auch humorvolle Spielzeit wartet auf Sie. Lassen Sie uns Ihre Neugier entfachen!

Wir laden Sie sehr herzlich ein zur Spielzeitpräsentation 2024/25.

Sonntag, den 5.5.2024, von 11 Uhr bis 12.15 Uhr im Großen Haus des Theaters der Altmark
Kostenfreie Karten an der Theaterkasse oder unter 03931 – 63 57 77

Produktionen der Spielzeit 2021/22

Der Prozess

von Franz Kafka
Bühnenfassung von Kerstin Ortmeier und Gerhard Roiß
Inszenierung: Jochen Gehle
Bühne und Kostüme: Mark Späth
Premiere: 11.9.2021 / 19.30 Uhr / Lagerhalle

Ausgerechnet am Morgen seines 30. Geburtstages beginnt für den Prokuristen Josef K. die Verwicklung in einen seltsamen Gerichtsprozess. Nicht nur, dass er sich nicht erinnern kann, ein Vergehen begangen oder ein Gesetz gebrochen zu haben: Dieses Gericht gleicht in nichts einer nach den Maßstäben der Vernunft eingerichteten Rechtsinstitution. Seine Vorgehensweise
scheint willkürlich und kaum zu durchschauen. Unklar ist außerdem, von wem K. angeklagt wurde und welche Behörde das Verfahren führt. Zwar ist K. verhaftet, wird aber nicht weiter daran gehindert, seinen alltäglichen Geschäften nachzugehen. Zu einer wirklichen Anklage kommt es nicht, ein Verhör durch den Untersuchungsrichter endet in einem Tumult und der Advokat, an den sich K. auf Drängen seines Onkels wendet, hat keine wirkliche Verfahrensfunktion. Trotz dieser Seltsamkeiten handelt es sich bei dem Gericht um eine – was K. bisher entgangen ist – wohlbekannte Instanz, deren weitverzweigter Apparat allgegenwärtig ist.

Mit: Sebastian Hammer, Kathrin Berg, Hannes Liebmann, Matthias Hinz, Paul Worms, Daniel Schmidt


Der kleine Rabe Socke

von Nele Moost / Bearbeitung von Dietmar Bertram
Puppenspiel ab 3 Jahren
Inszenierung: Dietmar Bertram
Bühne und Kostüme: Anne Laubner
Puppenbau: Kerstin Dathe
Premiere: 12.9.2021 / 15 Uhr / TPZ

Mit seiner rot-weiß-geringelten Socke am linken Fuß ist der kleine Rabe unverwechselbar. Frech ist er außerdem, denn er macht, sagt, denkt und fragt alles, was Kinder sich nicht immer zu machen, sagen, denken und fragen trauen. Mit ihm wird es garantiert nie langweilig, immer wieder stößt er mit dem Schnabel auf neue und spannende Abenteuer. Aber auch der kleine Rabe Socke wäre nichts ohne seine Freunde Eddi-Bär, Hase Löffel, Schaf Wolle oder den kleinen Dachs. Die wollen den kleinen Raben zum Baden an den See mitnehmen. Socke kann aber nicht schwimmen und hat Angst, dass er ausgelacht wird. Deswegen lässt er seine Ringelsocke zum Waschen in Tante Törtchens Waschküche – als Ausrede, um nicht mit an den See zu müssen. Doch dann verschwindet die Socke tatsächlich! Und zu allem Überfluss taucht auch noch die anhängliche kleine Ente auf. Socke kann die Ente nicht leiden, aber ausgerechnet sein bester Freund Eddi-Bär spielt nun lieber mit der kleinen Ente als mit ihm!

Mit: Claudia Tost


Nächstes Jahr, gleiche Zeit

Eine romantische Komödie von Bernard Slade
Deutsch von Sibylle Hunzinger
Inszenierung: Nora Bussenius
Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni
Premiere: 12.9.2021 / 18 Uhr / Uppstall-Kaufhaus

Es fühlt sich an wie der Beginn einer wunderbaren Beziehung. In einem Hotel in Kalifornien haben sich Doris und George zum ersten Mal zufällig getroffen, eine Nacht miteinander verbracht und sich Hals über Kopf ineinander verliebt. Der Haken an der Sache: Beide sind verheiratet, aber nicht miteinander. Doch aufgeben ist etwas für Feiglinge und so überlegen sich die zwei, ihre Beziehung dennoch zu leben und sich einmal im Jahr zu treffen. Gleicher Ort, gleiche Zeit. Trotz glücklicher Ehe mit jeweils anderen Partnern ziehen sie ihren verrückten Plan durch und das über 24 Jahre lang. Sie haben Sex miteinander, gehen Essen und lassen den anderen teilnehmen an familiären Freuden und Problemen. Sie teilen ihre Ansichten und Einsichten. Das Leben passiert. Trotz Höhen und Tiefen hält die außergewöhnliche Beziehung der beiden.

Mit: Alexandra Sagurna, Ole Xylander

 


Josef und Maria

Josef und Maria
von Peter Turrini
Inszenierung: Ruth Messing
Bühne und Kostüme: Mark Späth
Premiere: 23.10.2021 / 19.30 Uhr / Uppstall-Kaufhaus

Fröhliche Weihnachten! Ein Kaufhaus am Heiligabend, kurz nach Ladenschluss. Doch für Gelegenheitsputzfrau Maria Patzak und den pensionierten Nachtwächter Josef Pribil ist dieser Heiligabend alles andere als fröhlich. Während das Personal und die Kund*innen nach Hause eilen und sich auf Weihnachten freuen, haben die beiden genau den Dienst im Kaufhaus übernommen, den sonst niemand möchte. Beide haben gute Gründe, sich für diese ganz besondere Schicht einteilen zu lassen. Maria ist von ihrem Sohn wegen Differenzen mit der Schwiegertochter vom Weihnachtsessen ausgeladen worden, Josef hält als überzeugter Kommunist nichts von Weihnachten. So treffen die beiden zufällig aufeinander. Zunächst misstrauisch, kommen sie mit Hilfe einer Flasche Weinbrand ins Gespräch und erzählen einander die Stationen ihres Lebens. Während Maria einmal Tingeltangel-Tänzerin war und von der großen Weltkarriere träumte, hoffte Josef auf die Weltrevolution. Doch die Träume zerschlugen sich und nun stehen beide allein da, ausrangiert von einer Gesellschaft, die sie nicht mehr braucht. Aber dann geschieht ein Wunder und zwei Herzen öffnen sich.

Mit: Kathrin Steinke und Hannes Liebmann


Hochzeitsnacht im Paradies

Operette in sechs Bildern
Buch von Heinz Hentschke / Gesangstexte von Günther Schwenn / Musik von Friedrich Schröder
Musikalische Leitung: Jan Michael Horstmann und Niclas Ramdohr
Inszenierung: Axel Stöcker / Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni
Choreografie: Amy Share-Kissiov
Es spielt die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck
Premiere: 29.10.2021 / 19.30 Uhr / Festsaal Hotel »Schwarzer Adler«

Der schönste Tag im Leben von Dr. Ulrich Hansen und seiner Verlobten Regine droht eine echte Katastrophe zu werden. Der Bräutigam verspätet sich, stattdessen taucht seine Verflossene, die temperamentvolle Tänzerin Doña Dolores, genannt Dodo, auf, um die Hochzeit platzen zu lassen. Regines Onkel Felix gelingt es mit knapper Not, die rachsüchtige Primadonna im Weinkeller einzusperren, gerade noch rechtzeitig, bevor der Bräutigam eintrifft. Als Ulrich erscheint – in Frack und Zylinder und in letzter Minute – können sich Braut und Bräutigam endlich das Jawort geben. Die eigentlichen Turbulenzen beginnen jedoch mit Einbruch der Hochzeitsnacht: Onkel Felix hat sich in die kratzbürstige Dodo verliebt und will ihren Impresario Dajos Lajos Földesy um Vermittlung bitten. Beim konspirativen Gespräch in Regines Zimmer verliert der Impresario Dodos Zigarettenetui. Als Regine es wenig später findet, ist für sie der Fall klar: Ihr frischgebackener Ehemann hat sie betrogen!

Mit: Sebastian Hammer, Kathrin Berg, Erwin Bruhn, Daniel Schmidt, Alexandra Sagurna, Barbara Wurster, Matthias Hinz


Futur Eins: Leben auf dem Mars (UA)

Science-Fiction-Abenteuer von Rike Reiniger
ab 8 Jahren
Inszenierung: Anastasija Bräuniger
Bühne und Kostüme: Mark Späth
Premiere: 5.11.2021 / 10 Uhr / Aula der Grundschule Nord

Eine nahezu perfekte Raumfahrt-Simulation ermöglicht Alex, Charlie und Kaya das Universum zu erkunden. Ihre Mission lautet: Wie überleben Menschen auf dem Mars? Doch sie beginnt mit einem Fehlstart. Charlie fliegt alleine in die Weiten des Weltalls, Alex und Kaya machen sich mit einer neuen Rakete in einer zweiten Mission auf den Weg zum roten Planeten. Dort finden sie auf den ersten Blick nur Staub und Steine, wohingegen die Futur-Eins-Funktion ihrer Kosmonauten-Kamera ein ganz anderes Bild von der Zukunft zeichnet. Plötzlich steht ihnen ein fremdes Wesen gegenüber: ein Marsmensch? Ein Bot? Nein, es ist Charlie, der auf dem Mars Schiffbruch erlitten und begonnen hat, den Planeten auszukundschaften. In dem extra für das TdA geschriebenen Stück beschäftigt sich Autorin Rike Reiniger mit dem Thema der gesellschaftlichen Solidarität. Im letzten, partizipativen Teil des Stücks werden gemeinsam mit dem Publikum Visionen dazu entwickelt.
Das Stück und die Inszenierung sind im Rahmen von »Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater«, ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V., mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert worden.

                                                                     Mit: Ole Xylander, Paul Worms, Siri Wiedenbusch


Eine Woche voller Samstage

von Paul Maar
ab 5 Jahren
Inszenierung: Ulrich Cyran
Dramaturgie: Tristan Benzmüller
Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni
Premiere: 13.11.2021 / 15 Uhr / Uppstall-Kaufhaus

Am Sonntag schien die Sonne. Am Montag kam Herr Mon zu Besuch. Am Dienstag hatte Herr Taschenbier Dienst, am Mittwoch war wie immer Mitte der Woche, am Donnerstag donnerte es und am Freitag hatte Herr Taschenbier frei. »Kann denn diese Woche noch seltsamer werden?«, denkt sich Herr Taschenbier, und sieht sich prompt mit einem frechen, quirligen Wesen mit Schweinsrüsselnase und blauen Punkten im Gesicht konfrontiert. Das muss ein Sams sein! Kaum hat er das ausgesprochen, nennt das Wesen ihn Papa, begleitet ihn nach Hause und wirbelt sein wohlgeordnetes Leben tüchtig durcheinander. Es gibt der garstigen Vermieterin Frau Rotkohl Kontra, führt Herrn Taschenbiers Chef an der Nase herum und singt und reimt den ganzen Tag. Alle Versuche, das Sams wieder loszuwerden, scheitern, und schon bald hat Herr Taschenbier das Sams und seine lustigen Einfälle richtig liebgewonnen. Und dann sind da noch die wundersamen blauen Punkte, die jeden Wunsch erfüllen können und Herrn Taschenbier zu wichtigen Einsichten und neuem Mut verhelfen!

Mit: Julia Katharina Braun, Hendrik Vogt, Charlotte Saphire Alten, Andreas Schulz, Marianne Thies


Malala – Mädchen mit Buch

Klassenzimmerstück von Nick Wood
Deutsch von Anja Tuckermann und Guntram Weber                                             
ab Klassenstufe 7
Inszenierung: Johanna Hasse
Bühne und Kostüme: Anne Laubner
Premiere: 15.1. 2022 / 19.30 Uhr / Kaisersaal

Ein Autor sucht ein Thema, findet einen Titel und fragt sich: »Wie komme ich rein in den Stoff?« Google ist für ihn nicht die Antwort. So beschließt er, selbst Fragen zu stellen und offen zu sein. Doch während der Recherche über die junge pakistanische Aktivistin Malala Yousafzai, dem Mädchen mit Buch, sieht er sich konfrontiert mit eigenen Klischees und Vorurteilen. Doch wer ist Malala? Mit 11 Jahren schreibt sie einen Blog auf der Webseite der BBC. Sie berichtet über ihren Alltag in Pakistan unter der Herrschaft der Taliban und setzt sich für das Recht auf schulische Bildung für Mädchen und Frauen ein. Als sie 15 Jahre alt ist, verüben Kämpfer der Taliban einen Mordanschlag auf sie, den sie knapp überlebt. Doch Malala lässt sich nicht einschüchtern und kämpft weiter für die, deren Stimmen nicht gehört werden sollen. Sie spricht vor der UNO und erhält 2014 als jüngste Preisträgerin in der Geschichte den Friedensnobelpreis. In ihrer Heimat Pakistan wird sie weiterhin mit dem Tode bedroht.

Mit: Matthias Hinz


Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß
nach dem Roman von Manja Präkels
Bearbeitung von Jochen Gehle
Inszenierung: Louis Villinger
Bühne und Kostüme: Mark Späth
Musik: Niclas Ramdohr
Premiere: 22.1.2022 / 19.30 Uhr / Uppstall-Kaufhaus

Eine Kleinstadt in der brandenburgischen Provinz. Hier wächst Mimi in den 1980er und 1990er Jahren auf. Mit dem Nachbarsjungen Oliver geht sie angeln, sie spielen Fußball, leisten gemeinsam den Pionierschwur und naschen heimlich von den Schnapskirschen der Eltern. Plötzlich ist die Wende da. Der Niedergang der DDR verspricht einen Neuanfang, weckt Hoffnungen einerseits und führt zu tiefen Verunsicherungen andererseits. Auch an Mimis Familie geht der gesellschaftliche Umbruch nicht spurlos vorbei. Mimis Freundschaft mit Oliver zerbricht, als er sich einer Gruppe Skinheads anschließt. Schon bald ist er ihr Anführer und lässt sich »Hitler« nennen. Die Neonazis kontrollieren das Leben in der kleinen Stadt und machen Jagd auf Unangepasste, während der Rechtsstaat der Gewalt hilf- und tatenlos gegenübersteht. Auch Mimi, die jetzt eine »Zecke« ist, wird bedroht und muss vor ihrem ehemaligen Freund fliehen. Es dauert nicht lange, bis die Situation eskaliert …

Mit: Siri Wiedenbusch, Paul Worms, Barbara Wurster, Hannes Liebmann, Kathrin Berg, Alexandra Sagurna, Sebastian Hammer, Claudia Tost

Pampa Blues

nach dem Roman von Rolf Lappert
Bühnenfassung von Benno Ifland
Eine Produktion der Junggebliebenen Altmärker
Inszenierung: Kerstin Kusch
Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni
Premiere: 28.1.2022 / 19.30 Uhr / Lagerhalle

Eine bittersüße Geschichte über Verantwortung und Freundschaft, eine Liebeserklärung an das Leben auf dem Land: »Pampa Blues« erzählt von einem kleinen Dorf, das sich zu helfen weiß. Vier Bauernhöfe, eine Tankstelle, das Wirtshaus »Schimmel« und zehn reichlich skurrile Einwohner*innen – mehr gibt es in Wingroden, einem Anagram zu »Nirgendwo«, nicht. Die Zukunftsaussichten sind düster. Doch dann hat Werkstattbesitzer und Tausendsassa Maslow die rettende Idee: Mittels einer vorgetäuschten Ufo-Sichtung will er Wingroden zu einem Touristenmagnet und Hotspot für die Sensationspresse machen. Und plötzlich tut sich tatsächlich etwas im Dorf: Die 20-jährige Lena erscheint mit einer Kamera bewaffnet und bringt Bewegung in die verschlafene Atmosphäre. Maslow hält sie für eine versteckte Journalistin. Ben, einer der wenigen jungen Leute im Dorf, verliebt sich in sie. Doch wer ist Lena wirklich und welche Beweggründe führen sie nach »Nirgendwo«?

Mit: Stefan Kolata, Hannes Rühlmann, Pia Nahrstedt, Gunnar Gille, Janin Schlieker, Heino Wenner, Petra Drescher, Simone Falkenau, Birgit Tyllack, Nadja Saleh, Gero Seher, Rita Grohs, Gabi Fischer


Nichts, was im Leben wichtig ist

von Janne Teller / Bühnenfassung von Andreas Erdmann
nach der deutschen Übersetzung von Sigrid C. Engeler
ab 13 Jahren
Inszenierung: David Moser
Bühne und Kostüme: Anne Laubner
Premiere: 24.3.2022 / 19.30 Uhr / Uppstall-Kaufhaus
 
»Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.« Diese Erkenntnis treibt Pierre Anthon, Schüler der Klasse 7a, nach den Sommerferien an, nicht mehr zur Schule zu gehen. Er sucht sich einen Platz im Pflaumenbaum und traktiert seine Mitschüler*innen mit unreifen Pflaumen und nihilistischen Erkenntnissen. Seine Klassenkamerad*innen können seine Aussagen so nicht stehen lassen. Sie sind im Bewusstsein erzogen worden, dass sie einen Unterschied machen in der Welt. Daher wollen sie beweisen, dass Pierre Anthon Unrecht hat. Das Leben muss einen Sinn haben. So beschließen die Jugendlichen, einen »Berg der Bedeutung« zu schaffen. Im alten Sägewerk am Rande ihrer Kleinstadt tragen sie Dinge zusammen, die für sie wichtig sind. Zunächst sind es nur ein paar alte Comichefte und die Lieblingssandalen, deren Verlust leicht zu verkraften ist. Dann aber entwickelt sich eine Spirale der Rache und Gewalt. Je schmerzhafter das eigene Opfer empfunden wird, desto schmerzhafter soll das nächste sein.
 
Mit: Alexandra Sagurna, Kathrin Berg, Daniel Schmidt, Ole Xylander, Paul Worms


Oleanna

von David Mamet / Deutsch von Bernd Samland
Inszenierung: Jörg Gade
Bühne und Kostüme: Mark Späth
Premiere: 25.3.2022 / 19.30 Uhr / Audimax der Hochschule Magdeburg-Stendal

Universitätsprofessor John und Studentin Carol treffen sich zur Sprechstunde in seinem Büro. Er steht kurz davor, zum Professor auf Lebenszeit berufen zu werden, und ist beruflich wie privat ein gemachter Mann. Sie findet sich in der Wissenschaftssprache nicht zurecht, hat Schwierigkeiten mit der Seminarlektüre, ihr letztes Referat wurde von John mit »nicht bestanden« bewertet. Nun sucht Carol im Gespräch unter vier Augen seinen Rat. Er findet sie »sympathisch«, bietet ihr private Nachhilfestunden an und stellt sogar in Aussicht, die Benotung des Referats zu überdenken. Mehr nicht. Oder? Beim nächsten Treffen sieht plötzlich alles ganz anders aus. Carol hat John der sexuellen Belästigung bezichtigt und ihn bei der Berufungskommission gemeldet. Seine Beförderung, sein guter Ruf – alles steht auf dem Spiel. Das Gespräch, das als Aussprache gedacht war, endet im unerbittlichen verbalen Zweikampf.

Mit: Siri Wiedenbusch, Matthias Hinz

 


Spiel unter den Fassaden

Ein TdA-Bürgerbühnen-Projekt anlässlich des 100. Geburtstages von Werner Ruhnau gefördert vom Architekturbüro Georg Ruhnau, Essen
Künstlerische Leitung: Jochen Gehle
Ausstattung: Mark Späth
Premiere: Sa 23.4.2022 / 16 Uhr / im Stendaler Stadtraum

Stendal soll abgerissen werden! Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer unter den Bürger*innen. Ausgerechnet die alte Hansestadt müsse einem gigantischen Versandhandelslogistikzentrum weichen. Das treibt viele Stendaler*innen auf die Barrikaden und die wildesten Pläne werden geschmiedet, um den Abriss zu verhindern. Das Gegenüber von Zuschauer*innen und Spieler*innen aufzuheben und Theaterbesucher*innen »zu Mitspielern zu gewinnen« war Teil des künstlerischen Konzepts des Architekten Werner Ruhnau (1922 – 2015). Ruhnau hat mit dem Umbau und der Generalsanierung des Stendaler Theaterbaus (1992 – 1995) inspirierende und funktionale Bühnenräume geschaffen.

Anlässlich des 100. Geburtstages des Architekten haben die Spielclubs der Bürgerbühne ein Stück entwickelt, das mit einem Stadtrundgang Theater und Architektur verbindet. In generationenübergreifender Zusammenarbeit laden Jungmärker, der Club der Experten und der Theaterchor zu einem szenischen Spaziergang durch Stendal ein. Dieser Rundgang findet an vier Terminen statt. Zum Abschluss des Projekts wird ein Audio-Walk entstehen, der dann auch ganz individuell absolviert werden kann.

 


Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)

von Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield / Deutsch von Dorothea Renckhoff
Inszenierung: Jürgen Lingmann
Bühne und Kostüme: Gretl Kautzsch und Anne Laubner
Premiere: 21.5.2022 / 19.30 Uhr / Garten der Musik- und Kunstschule

Wie viele Stücke von William Shakespeare kennen Sie? Wir wollen Sie nicht um ein Vergnügen bringen, aber: Sie müssen sie nicht alle lesen. Denn das TdA zeigt das verrückt-verdrehte Shakespeare-Medley, welches das Œuvre des großen englischen Dichters auf den Punkt bringt. In nur zwei Stunden, so das irrwitzige Vorhaben von drei Schauspielern, soll das gesamte dramatische Werk Shakespeares, immerhin 37 abendfüllende Stücke mit insgesamt 1834 Rollen, über die Bühne gehen: von Aaron bis Zettel, von Romeo bis Julia. Auch die 154 Sonette als Zugabe wären möglich. Dramaturgische Abkürzungen und literaturwissenschaftliche Ungenauigkeiten sind dabei nicht ganz ausgeschlossen. Oder haben Sie irgendwo gelesen, dass Richard II. von König Johann mit Hilfe einer Abseitsfalle beseitigt wurde? – Der fulminante Ritt durch Shakespeares Lebenswerk bleibt also nicht ohne Fallstricke und auch der souveränste Darsteller hat mit den Tücken des Kostüms zu kämpfen oder fühlt sich einer Rolle emotional nicht gewachsen.

Mit: Paul Worms, Matthias Hinz, Sebastian Hammer


Roland rettet die Hanse (UA)

Open-Air-Spektakel von Aud Merkel mit Musik von Jakob Brenner, Andreas Dziuk, Robert Grzywotz und Niclas Ramdohr
Inszenierung: Cordula Jung und Robert Grzywotz
Musikalische Leitung: Niclas Ramdohr
Bühne: Mark Späth
Kostüme: Sofia Mazzoni
Premiere: 11.6.2022 / 19 Uhr / Klostergarten des Altmärkischen Museums

Es ranken sich seltsame Gerüchte um die steinerne Figur auf dem Stendaler Marktplatz. Nachts soll Roland vom Sockel steigen, um seinen Kummer über ausbleibende Abenteuer und den Verlust seiner geliebten Kunigunde im Wirtshaus zu ertränken. Doch dann wird auf Befehl des Kurfürsten die Biersteuer erhöht. Die empörten Stendaler*innen planen einen Aufstand. Mitten in diesem Trubel treffen Tuchhändler aus Lübeck ein und eine Abordnung russischer Pelzhändler möchte die schöne Bojaren-Tochter Olga von Novgorod mit dem Sohn der Lübecker Tuchhandel-Dynastie verheiraten, um die Handelsbeziehungen innerhalb der Hanse zu festigen. Doch Olga zweifelt, ob sie einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt. Die Stendaler*innen verstecken ihre Bierfässer im Kloster und sind bereit, mit Waffen den Kampf gegen die Willkür des Kurfürsten aufzunehmen. Zum Glück ist der stets zu Späßen aufgelegte Eulenspiegel in der Stadt. Er erinnert Roland an seine Versprechen – die Stendaler Hanse, das altmärkische Bier und die Liebe zu retten!

Mit: Andreas Müller, Ole Xylander, Hannes Liebmann, Siri Wiedenbusch, Kathrin Berg, Daniel Schmidt, Claudia Tost, und und und …


 

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