Produktionen der Spielzeit 2025/26
EINE MORDS-FREUNDIN
Komödie von Steven Moffat
übersetzt von Danijel Elburg
Regie: Christian von Treskow
Ausstattung: Sofia Mazzoni
Premiere: 13.9.2025 / Großes Haus
Nervende Kinder, penetrante Nachbarn – Debbie und Peter haben es wirklich nicht leicht, aber keine Sorge: Die Mords-Freundin regelt das schon, so oder so.
Wer hätte ahnen können, dass Elsa Jean Krakowski tatsächlich eines Tages vor der Tür steht. Debbie und Peter hatten sie auf einer Kreuzfahrt kennengelernt. Die resolute Witwe aus Denver hat es dem Londoner Ehepaar sofort angetan. Dass sie die obligatorische Verabredung, sich mal zu besuchen, tatsächlich wahrnimmt, kommt nicht nur überraschend, Elsas spontan angekündigter Besuch versetzt Debbie und Peter geradezu in Panik. Denn nicht nur haben die beiden mit ihren pubertierenden Kindern und der passiv-aggressiven Heimsuchung vom Nachbargrundstück genug um die Ohren, obendrein hat ein Internet-Schnellcheck ihres ungebetenen Gastes ergeben, dass Elsa eine notorische Giftmörderin sein soll. Nun müssen sie eilig abwägen, was das schlimmere Übel ist: ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder riskieren oder einer fremden Lady ins Gesicht sagen, dass sie leider nicht willkommen ist, weil sie eine Kriminelle sein könnte. Für Angehörige der englischen Mittelschicht ein echtes Dilemma.
Autor Steven Moffat weiß wie kaum ein anderer, den besonderen englischen Konversationston aus Taktgefühl, Witz und Boshaftigkeit zu treffen. Für die Erfolgsserie »Sherlock«, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman, hat er die Drehbücher geschrieben. Bei »Eine Mords-Freundin« muss kein Mord aufgeklärt werden, die Frage lautet lediglich, wer zuerst stirbt – die guten Sitten oder ein Angehörigerdwm.
»Temporeich, böse, bejubelt: So das Fazit zur ersten Premiere in der neuen Spielzeit am Theater der Altmark. Minutenlanger Applaus für ›Eine Mords-Freundin‹ die dem Publikum einen Mordsspaß bereitete.« Volksstimme | 22. September 2025 | Berit Boetzer
DIE KUH ROSMARIE
Puppenspiel von Andri Beyeler / ab 3 Jahren
nach dem Bilderbuch »Die Kuh Rosalinde«
von Frauke Nahrgang und Winfried Opgenoorth
aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner
Regie: Therese Thomaschke
Bühne: Sofia Mazzoni / Esther Dandani
Kostüm: Esther Dandani
Puppenbau: Kerstin Dathe
Musik: Maria Thomaschke
Premiere: 20.9.2025 / Rangfoyer
Die Kuh Rosmarie bringt mit ihren Nörgeleien alle auf die Palme.
Die Kuh Rosmarie hat wirklich kein leichtes Leben auf dem Bauernhof. Alle machen immer alles falsch. Das Schwein suhlt sich hemmungslos im Dreck, der Hund schlingt gierig sein Essen runter, das Huhn gackert unerträglich laut und der Goldfisch schwimmt empörenderweise ohne Badehose! Es wird Zeit, dass Rosmarie einmal allen sagt, wie man sich richtig verhält. Aber als sie auch noch dem Bauern vorschreiben möchte, was er zu tun und zu lassen hat, wird es ihm allmählich zu dumm. Er steckt die Mecker-Kuh in das nächstbeste Flugzeug. Reiseziel egal, Hauptsache weit weg. Problem gelöst. Auf dem Hof kehrt zwar nicht unbedingt Ruhe ein, aber dafür kann endlich jeder machen, was er will. Doch eines Tages erhält der Bauer Post. Ein Affe meldet sich aus Afrika und berichtet von einer Kuh, die allen dort das Leben sauer macht. Der Bauer fasst einen Entschluss.
Andri Beyelers fulminantes Kinderstück über die Kuh Rosmarie fordert mit viel Spaß und Humor dazu auf, die anderen so zu akzeptieren, wie sie sind. Denn wie sich herausstellt: Auch eine Mecker-Kuh hat verborgene Talente.
AUS DEM NICHTS
Schauspiel nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin
in einer Bühnenfassung von Louis Villinger / ab 14 Jahren
Regie / Videokonzept: Louis Villinger
Ausstattung: Mark Späth
Dramaturgie: Sylvia Martin
Musik: Niclas Ramdohr
Premiere: 27.9.2025 / Kleines Haus
Eine Frau überschreitet bei ihrem Kampf für Gerechtigkeit alle Grenzen.
Eben noch eine glückliche Familie, dann die Katastrophe. Katjas kurdisch-türkischer Mann Nuri und ihr gemeinsamer Sohn sind bei einer Explosion getötet worden, zerfetzt durch eine Nagelbombe. Die Polizei ist mit der Lösung des Falls schnell bei der Hand. Ohne Zweifel ein Racheakt der kurdischen oder türkischen Mafia. Auch Nuris kriminelle Vergangenheit scheint diese Annahme zu bestätigen. Doch Katjas eigene Beobachtungen und Vermutungen führen in eine andere Richtung. Sie glaubt an einen rechtsradikalen Anschlag. Als ein höchst verdächtiges Neonazi-Paar verhaftet und unter Anklage gestellt wird, fühlt sie sich bestätigt und hofft auf Gerechtigkeit. Ein Irrtum mit ungeahnten Konsequenzen.
»Aus dem Nichts«, ein emotional berührender Politthriller nach dem Film von Fatih Akin, thematisiert ein fatales Kapitel der jüngsten deutschen Geschichte: den Umgang mit den NSU-Morden. Dabei stehen die Angehörigen im Vordergrund, die an einem Behördenapparat verzweifeln, der sein Urteil längst gefällt hat.
»Die knapp 80 Minuten Spielzeit verfliegen förmlich in diesem Strudel aus Ohnmacht, Vorverurteilung und persönlicher Katastrophe einer Frau. Das Ensemble agiert eindrucksvoll, mehr punktgenaue Gestik und Mimik denn ausschweifende Dialoge.« Volksstimme | 30. September 2025 | Berit Boetzer
EMILY WEINT DOCH NIE
Schauspiel von Marisa Wendt
Deutsche Erstaufführung / ab 8 Jahren
Regie: David Moser
Ausstattung: Esther Dandani
Premiere: 25.10.2025 / Rangfoyer
Das Mädchen Emily erforscht Gefühle.
Ein Leben ohne Emotionen – Alptraum oder Traum oder einfach nur eine Tatsache? Für Emily gilt Letzteres. Das Mädchen ist witzig, intelligent, baut gern Maschinen und empfindet keine Gefühle. Sie selbst stört das nicht, doch ihre Umwelt sehr wohl. Emily muss häufig die Schule wechseln, da ihr Verhalten Probleme aufwirft. Eine Lehrerin vermutet als Hintergrund häusliche Gewalt und eine Ärztin will Emily unbedingt mit Medikamenten therapieren. Emily selbst sieht ihren Zustand eher als wissenschaftliche Herausforderung. Sie will erforschen, was das eigentlich ist: ein Gefühl. Natürlich fängt sie sogleich mit dem kompliziertesten an – der Liebe. Das Mädchen interviewt die unterschiedlichsten Menschen zu diesem Thema und wagt sogar ein chemisches Experiment. Emily kommt zu dem Schluss, Liebe ist ein Kribbeln im Bauch, aber vielleicht auch noch mehr …
Autorin Marisa Wendt, die 2023 für »Emily weint doch nie« mit dem Retzhofer Dramapreis im Bereich Kinder- und Jugendtheater ausgezeichnet wurde, lädt die Zuschauerwmd ein, darüber zu reflektieren, was Gefühle sind, welchen Stellenwert sie in unserer Gesellschaft haben und wie sehr sie unsere Bewertung von »richtigem« oder »falschem« Handeln beeinflussen.
»Josephine Behrens nimmt das Publikum überzeugend mit auf diese Lebensbericht-Reise des Mädchens, macht das Publikum immer wieder zum Anspielpartner und entlockt ihm Gefühle – mal sind Lacher zu hören, mal ein wiedererkennendes Lächeln in einigen Gesichtern zu sehen, kurz danach herrscht absolute Stille, weil Mitgefühl angesagt ist, auch nachvollziehbare Traurigkeit.« Volksstimme | 29. Oktober 2025 | Donald Lyko
DER KLEINE PRINZ
Märchen für die ganze Familie / nach dem gleichnamigen
Roman von Antoine de Saint-Exupéry / ab 5 Jahren
in einer Fassung von Kerstin Slawek Komposition
von Levente Gulyás
Regie: Patricia Hachtel
Komposition / Musikalische Leitung / Einstudierung: Levente Gulyás
Ausstattung: Sofia Mazzoni
Premiere: 8.11.2025 / Großes Haus
Die Reise des kleinen Prinzen und seine Suche nach wahrer Freundschaft.
»Zeichne mir ein Schaf«, bittet der kleine Prinz einen in der Wüste havarierten Piloten. Gefragt, getan. Die beiden verstehen einander, nicht nur mit dem Verstand, sondern als Seelenverwandte. So erzählt der kleine Prinz dem Piloten seine Geschichte. Seinen winzigen Heimatplaneten hat er nach einem Streit mit seiner geliebten, aber anspruchsvollen Rose verlassen. Auf der Suche nach neuen Erfahrungen landet er auf den unterschiedlichsten Planeten und trifft dort auf Erwachsene, seltsame Wesen, die keine Zeit haben und nur sich selbst sehen. Und auf der Erde findet er sogar den langersehnten Freund …
Generationen weltweit lieben den kleinen Prinzen und seine Erlebnisse. Der Roman, eine Hommage an alle Kinder und Träumermdw, wurde in mehr als 200 Sprachen übersetzt. In der Fassung des TdA ist das Stück um zahlreiche Lieder ergänzt.
»Lukas Franke spielt den Jungen mit allen seinen Facetten überzeugend. Und hat mit Barbara Weiß und Tilo Werner zwei Kollegen an seiner Seite, die sich im Wechsel der Charaktere auf der Bühne ausleben können. Und dies zur Freude des Publikums auch machen, wie der frenetische Beifall nach der Premiere gezeigt hat. (…) Die Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry ist dem Autoren dieser Zeilen seit Jahrzehnten vertraut. Aber die Stendaler Inszenierung hat ihn so berührt, dass er daheim gleich das Büchlein aus dem Regal gezogen und am nächsten Tag mal wieder gelesen hat. Andere haben vielleicht ihren Kindern oder Enkeln nach dem Theaterbesuch daraus vorgelesen. Denn: Es ist soooo schön!« Volksstimme | 8. November 2025 | Donald Lyko
GESCHENKT WIRD EINEM NICHTS
Ein bittersüßes Weihnachtsmusical von Niclas Ramdohr
über Familien- und andere Bande / Uraufführung
Buch und Musik / Musikalische Leitung: Niclas Ramdohr
Regie: Sylvia Martin
Ausstattung: Esther Dandani
Premiere: 15.11.2025 / Kleines Haus
Ein Vater, eine Tochter, ein überraschendes Wiedersehen und jede Menge Hossa!
Weihnachten – das Fest der Liebe und der Freude. Jedoch: Freude und gute Laune zu verbreiten ist ein anstrengendes Geschäft. Davon kann Peter Schlager ein Lied singen. Schließlich ist er mit Leib und Seele als Schlagersänger, Entertainer und professioneller Freudenspender auf den Bühnen zwischen Stendal und Scharbeutz zu Hause. In diesem Jahr jedoch hält das Leben ein ganz besonderes »Geschenk« für ihn bereit.
Wortgewandte Konversationskomödien gehören mittlerweile wohl zum immateriellen Kulturerbe Frankreichs. »Venedig im Schnee« ist ein würdiger Kulturbotschafter, der uns ganz diplomatisch und auf sehr unterhaltsame Weise nahelegt – richten Sie sich nicht zu bequem in Ihrem eigenen Gutsein ein, es könnte böse enden.
Vor 19 Jahren wurde er Vater einer Tochter. Seit 10 Jahren haben sie keinen Kontakt mehr und nun sitzt sie plötzlich in seiner Garderobe. Abi in der Tasche, mit der Mutter hat sie sich verkracht, ohne Plan, aber mit einem Geheimnis. Nach so langer Funkstille ist das Wiedersehen nicht so harmonisch wie ein Schlager. Mit scharfer Zunge und jugendlicher Konfliktfreudigkeit nimmt sie den Beruf und die Berufung ihres Vaters aufs Korn. Peter Schlager muss erkennen: Nicht alle großen Lebensfragen lassen sich in den drei Minuten lösen, die so ein Schlager dauert. Dafür braucht es schon ein ganzes Musical.
»Stargast der Weihnachtsfeier Niclas Ramdohr, musikalischer Leiter des Theaters, hat nicht nur das Stück geschrieben und Melodien komponiert, sondern verkörpert auch überzeugend die Figur des Schlagerbarden. (…) Unter der Regie von Sylvia Martin spielt Ensemble-Neumitglied Tara Oestreich die Lena mit trotzigem Blick, sie wirkt sehr vernünftig und dann wieder wie ein Kind, welches ganz einfach den Vater vermisst. (…) Als am Ende das Publikum begeistert applaudiert, gibt es zur Freude noch einen kurzen, musikalischen Nachschlag. Ein Zeichen dafür, dass dieser Mix aus Humor, Schmerz, Enttäuschung und Hoffnung ein äußerst gelungener geworden ist.« Volksstimme | 19. November 2025 | Berit Boetzer
MEPHISTO – ROMAN EINER KARRIERE
Schauspiel von Thomas Jonigk / ab 14 Jahren
nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann
Regie: Andrea Maria Brunetti
Ausstattung: Mark Späth
Premiere: 29.11.2025 / Kleines Haus
Wenn dich erst der Teufel packt, wirst du ausgeliefert nackt.
Die Goldenen Zwanziger, eine Zeit für Karrieristenwdm und Verlierermwd. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben. Die Menschen suchen Zuflucht. Wer kann im Exzess, wer muss in der Ideologie. Heilsversprechen, Aberglaube, Wahnsinn aller Orten und überall die nackte Not. Die Stunde der Artistendwm schlägt. Fast schlafwandlerisch spaziert der Schauspieler Gustaf Gründgens unbeschadet über die Abgründe seiner Zeit. Den in Kulturkreisen schicken Flirt mit dem Bolschewismus beherrscht er bravourös – stets mit Verve, aber unverbindlich. Während er in der Rolle des Mephisto deutschlandweit Bühnenerfolge feiert, haben längst Politclownsmdw die Macht an sich gerissen, die alles sind, nur eins nicht: lustig. Schluss mit den Flirts und der Unverbindlichkeit. Opposition kostet den Kopf, mindestens die Karriere. Gründgens sieht nur einen Weg, seinen Erfolg zu retten – einen Pakt mit den ganz realen Teufeln.
In einundzwanzig knappen, aber äußerst prägnanten Bildern entwirft Thomas Jonigk einen teuflischen Reigen aus Ehrgeiz, Gewissenlosigkeit und Opportunismus. Er trifft damit einen wunden Punkt. Denn selten artikulierte sich der Wunsch nach Selbstbehauptung und Konformismus schriller und misstönender als dieser Tage.
MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN
Schauspiel von Sasha Marianna Salzmann
Regie: Marcus Kaloff
Ausstattung: Mark Späth
Premiere: 24.1.2026 / Rangfoyer
Lieber einen Verwandtendwm gekränkt, als einen Streit verschenkt.
Lin, Clara, Rahel – Mutter, Tochter, Enkeltochter – drei Frauen, drei jüdische Generationen in Deutschland. Was sie auf den ersten Blick miteinander verbindet, trennt sie auch zugleich. Denn jede von ihnen hat ihre eigenen Erfahrungen und ihre eigenen Ansichten darüber, was es heißt, eine jüdische Frau in Deutschland zu sein: Lin, die den Holocaust überlebte und als linientreue Kommunistin in der DDR das bessere Deutschland aufbauen wollte; Clara, die mit Religion und Ideologie gebrochen hat, um das Trauma ihrer Mutter hinter sich zu lassen und Rahel, die vor allem eines sucht: Zugehörigkeit. Mit scharfzüngigem Witz und Ironie fallen die drei übereinander her. Im Grunde nichts als Turnübungen, denn je mehr sie sprechen, desto weniger sagen sie. Bis sich doch ab und an der Sturm der vielen Worte abrupt in hellsichtigen Wahrheiten entlädt. Mutter, Tochter, Enkeltochter, eine ewige Geschichte, die immer wieder plötzlich aufhört und immer wieder auf wundersame Weise anfängt.
»Muttersprache Mameloschn« von Sasha Marianna Salzmann ist vielleicht keine Komödie, aber es zeigt drei Frauen, die alles daransetzen, ihr Leben zu einer solchen zu machen. Das ist meistens urkomisch und unterhaltsam, aber im richtigen Moment ernst und berührend.
DISKO
Musiktheater von Matthias Brenner (Buch)
und Ludger Nowak (Arrangements) in
Kooperation mit der Mitteldeutschen
Kammerphilharmonie / Uraufführung
Musikalische Leitung: Jan-Michael Horstmann
Regie: Matthias Brenner
Ausstattung: Sofia Mazzoni
Premiere: 7.3.2026 / Großes Haus
Die Verschwörung der Träume – vom Irgendwo im Nirgendwo.
Einst Disko, dann Kino, Sargtischlerei, Probebühne, Impfstation, Turnhalle … der ehemalige Kulturhaussaal eines stillgelegten VEB hat viele Wandlungen durchgemacht. Genauso wie Linda. Zu ihrem runden Geburtstag kehrt sie zurück in den Raum, in dem einst ihre Jugend begann, um zu schauen, ob noch ein Schimmer vom damaligen Leuchten übrig ist – und trifft auf Oschi, den ewigen Hausmeister.
Sie bleiben nicht lange allein, die Zeit hat nach und nach weitere Gestalten in der früheren Disko stranden lassen. Nosferatu, der dem Film entflohen ist, Titania, die den Sommernachtstraum weiterträumt, einen Arzt, einen Fitnesstrainer, einen Elektriker, ein heimatloses Sinfonieorchester. Wenn die Nacht anhebt und die sagenhafte Tripelli ihre Arien schmettert, erwacht die Disko zum Leben, verschmelzen Musik aus Ost und West, Klassik und Moderne, erklingen Lieder von Silly, Puhdys, Dirk Michaelis, Veronika Fischer, Nina Hagen, Renft, Rio Reiser, Elvis, John Lennon, Gundermann und mehr.
DIE STERNSTUNDE DES JOSEF BIEDER
Monolog von Eberhard Streul (Mitautor: Otto Schenk)
Neufassung / Reihe GEMEINSAM EINSAM
Premiere: 20.3.2026 / Kleines Haus
Eine humorvolle Liebeserklärung an das Theater, erzählt aus der Perspektive des Requisiteurs Josef Bieder.
Der Alptraum eines jeden Theatermitarbeiterswdm: das Publikum ist da, aber sonst niemand. Kein Schauspielermdw, kein Souffleurdmw, kein Inspizientdwm, denn eigentlich war die Aufführung abgesagt. Der einzig Anwesende ist der Requisiteur Josef Bieder. Er soll die Vorstellung für den nächsten Tag einrichten. Bieder ist ein alter Theaterhase und kennt den eisernen Grundsatz: Wir spielen immer! Also stellt er sich auf die Bühne und erzählt über die Bretter, die seine Welt bedeuten: die Welt hinter den Kulissen. Er redet über seinen Beruf als Requisiteur, fachsimpelt über die Tücke von Tieren auf der Bühne, den Gebrauch von Dolchen und über das Theater an sich. Denn Bieder kennt sich aus, er weiß, was funktioniert und was nicht.
»Die Sternstunde des Josef Bieder« ist nicht nur eine komödiantische Hommage an das Theater, sondern auch an alle diejenigen, die sonst nicht im Rampenlicht stehen, wie Requisiteurewmd, Technikermdw, Maskenbilderdwm und somit an alle, die nie Applaus bekommen, ohne die aber eine Aufführung nicht möglich wäre.
JUGEND OHNE GOTT
Musical
Buch, Musik und Liedtexte von Paul Graham Brown
nach dem Roman von Ödön von Horváth
Deutsch von Moritz Staemmler
eine Produktion der MusicMärker & ChorMärker
in Kooperation mit der Musik- und Kunstschule Stendal
Musikalische Leitung: Elisabeth Schubert
Regie: Robert Grzywotz
Ausstattung: Sofia Mazzoni
Choreografie: Sophia Sünderhauf / Robert Grzywotz
Premiere: 22.5.2026 / Großes Haus
In den 1930er Jahren, irgendwo in Deutschland, eine Schulklasse mit ihrem Lehrer auf Klassenfahrt, Kartoffeln schälen, Schießübungen, verbotene Liebe, Diebstahl, Mord.
Ödön von Horváth verarbeitet in »Jugend ohne Gott« seine Erlebnisse und Eindrücke aus den 1930er Jahren. Die Anfänge der NS-Diktatur, Wirtschaftskrise, Repressionen, Militarisierung. Wir erleben Horváths Welt aus den Augen eines Lehrers, der miterleben muss, wie seine Schüler der Manipulation und der Indoktrination des Systems immer mehr zum Opfer fallen. Werte wie Menschlichkeit und Empathie werden durch Gruppenzwang, Drill und Härte gegen sich und andere ersetzt. Das Individuum verschwindet hinter dem Volkskörper. Alles ist einer Macht untergeordnet, die jeden Einzelnen korrumpiert und zum Mittäter macht.
Komponist Paul Graham Brown folgt Horváths Erzählung, bricht jedoch in den musikalischen Passagen aus, öffnet Räume – auch ab und an ins Surrealistische abgleitend – um dann umso eindringlicher wieder zur Handlung zurückzufinden. Großartige Musik zwischen Pop, Rock und Jazz – zum Leben erweckt von der Band der Musik- und Kunstschule Stendal.
MONTY PYTHON’S SPAMALOT
Buch und Liedtexte von ERIC IDLE / Musik von JOHN DU PREZ & ERIC IDLE
Ein neues Musical, entstanden durch liebevolles Fleddern
des Monty Python Films »Die Ritter der Kokosnuss«
Nach dem Originaldrehbuch vonGraham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam,
Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin / Deutsch von Daniel Große Boymann
Musikalische Leitung: Niclas Ramdohr
Regie: Dorotty Szalma
Bühne und Kostüm: Esther Dandani, Mark Späth
Premiere: 20.6.2026 / Freilichtbühne Tangermünde
Britannien an einem Dienstag im Mittelalter: Das Leben ist hart, der Freuden gibt es wenige, das Wetter ist schlecht und politisch liegt auch einiges im Argen. Da erscheint Artus, König der Briten, um das Land zu einen. Auf der Suche nach tapferen Gefährten durchklappern er und sein Knappe Patsy die unwirtliche Landschaft. Als Artus endlich die Ritter der Tafelrunde beisammenhat, um in Camelot die Korken knallen zu lassen, erhält er von Gott den Auftrag, den Heiligen Gral zu finden. Fliegende Kühe, flegelhafte Franzosen, ein bis zum Äußersten entschlossener schwarzer Ritter, ein todbringendes Kaninchen und weiteres Ungemach säumen die abenteuerliche Reise der Gefährten. So singen und tanzen sich Artus und seine heldenhaften Ritter mit viel Klamauk von einer schwungvollen Musicalszene zur nächsten, bis am Ende geheiratet wird und Sir Lancelot endlich seine wahre Bestimmung findet.
Mit Monty Pythons »Spamalot« eröffnet das TdA erstmals die neu errichtete Freilichtbühne Tangermünde. Vor dem passend mittelalterlichen Ambiente der Tangermünder Stadtmauer erleben Sie das verrückteste Ritterspektakel der Musicalgeschichte. Freuen Sie sich auf die bekannten schrägen Charaktere aus dem Kult-Film »Die Ritter der Kokosnuss« und Hits wie »Always Look on the Bright Side of life« und den »Fish Slapping Dance«!