»Echt. Diese Dinge sind nichts für Leute, die ihre Flüssigkeiten nicht halten können.«

Nichts wünschen sie sich sehnlicher als ein Kind, aber was der Storch ihnen schließlich vor die Tür legt, ist jenseits aller Grenzen des guten Geschmacks.
Ein Gemetzel sondergleichen: Abgeschnittene Daumen, eingeschlagene Köpfe, verbrannt, ersäuft, hinweggefegt. Heerscharen von Kindern zermalmt in einem Panoptikum der Grausamkeit. Und warum das Ganze? Was ist der tiefere Sinn hinter all dem? Erziehung sagen manche. Ein Missverständnis sagen andere. Alles nur ein aus dem Ruder gelaufener Scherz.
 
Seit der Pädagoge Heinrich Hoffmann 1845 seinen Struwwelpeter herausbrachte, reißt die Kritik daran nicht ab. Schwarze Pädagogik, lautet der Vorwurf. Denn ein klein wenig zu lustvoll skizziere der Autor darin, was mit Kindern passiert, die nicht artig sind. »Shockheaded Peter« nimmt diesen Vorwurf ernst, sehr ernst. Die 1998 von den Tiger Lillies herausgebrachte Junk-Oper ist eines der erfolgreichsten Musikstücke auf deutschen Theaterbühnen. Ganz akribisch, mit viel Musik und überbordender Groteske legt »Shockheaded Peter« Schicht für Schicht des Struwwelpeters wahren Kern frei. Dabei stets beseelt von der Erkenntnis: »Manchmal müssen wir grausam sein, um gut sein zu können. Und manchmal müssen wir grausam sein, um – wissen Sie – ... einfach so zur Entspannung.«
 
Junk-Oper nach Motiven aus »Der Struwwelpeter« von Heinrich Hoffmann
Ein Musical der Tiger Lillies, Julian Crouch und Phelim McDermott
Musik: Martyn Jacques
Deutsch von Andreas Marber
 
Regie: Geertje Boeden
Musikalische Leitung: Niclas Ramdohr
Choreografie: Bianka Tatár
Ausstattung: Mark Späth

Premiere: 16.9.2023 / Kleines Haus / Preisgruppe B
 

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